Presseerklärung: ALAN KURDI
AUFRUF AN ALLE MITBÜRGER, POLITIKER, JOURNALISTEN, VERTRETER DER KIRCHEN, VEREINE UND MENSCHEN aus Anlass des Todes von ALAN KURDÎ
„auf dem Weg ins Paradies“
Mit Entsetzen, Wut und Trauer hat der „Hilfsbund für Kinder in Not e.V.“, der sich seit langem um die Versorgung der Kinder aus Sengal und Kobanî kümmert, die Nachricht vom Tod durch Ertrinken des 3-jährigen ALAN, seines Bruders, seiner Mutter und der vielen anderen Flüchtlingen aufgenommen.
Nachdem die Familie den Angriffen durch ISIS entkommen konnte, wollte sie über das Mittelmeer nach Europa „ins Paradies“ fliehen. Doch wie für so viele Flüchtlinge aus Syrien, Iran, Afghanistan und anderen Ländern wurde das Mittelmeer auch für ALAN und seine Familie zur Todesfalle, da Schlepper die Not der Flüchtlinge schamlos ausnutzen und die Boote völlig überfüllt und meist auch nicht mehr funktionstüchtig sind. Das Mittelmeer verdiente längst die Bezeichnung “Friedhof der Flüchtlinge”.
Aus diesem traurigen Anlass appellieren wir an alle Menschen, sich für die Flüchtlinge, die es geschafft haben, zu uns zu kommen, zu engagieren und ihnen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen bzw. dafür zu sorgen, dass die notwendigen Ressourcen bereit gestellt werden.
Die beste Lösung wäre allerdings, Kriege zu verhindern und Konflikte friedlich zu lösen oder auch unmittelbar nach den Kriegen den Menschen zu helfen, damit sie -wie die Familie Kurdî- erst gar nicht in die Lage kommen, aus ihrer angestammten Heimat und Kultur fliehen zu müssen.
Abdullah Kurdî, der Vater von ALAN machte sich auf die Reise in das gelobte Land, um seine Familie aus der Gefahrenzone zu retten, musste aber mit den Särgen seiner Familie -zwei Kinder und Ehefrau- wieder nach Kobanî zurück kehren. Er appellierte an die Kurden vor Ort und andere Minderheiten in Syrien, das Land -wenn möglich- nicht zu verlassen, da der Weg nach Europa sehr gefährlich sei und Flüchtlinge nicht überall in Europa willkommen seien.
Abdullah Kurdî forderte auch den Westen auf, die Zivilbevölkerung in Kobanî und den anderen kurdischen Kantonen zu unterstützen.
Wir schließen uns Abdullah Kurdî an und bitten, nein wir fordern alle Menschen auf, sich dafür mit all ihrer Kraft einzusetzen!
Vorstand
Hilfsbund für Kinder in Not e. V.